Lernen und Bildung finden durch die freie Nachahmung tätiger Vorbilder statt. Das Kind lernt am und durch den erwachsenen Menschen. Lebenspraktische, häusliche, handwerkliche und künstlerische Tätigkeiten werden von den ErzieherInnen in solche Formen gebracht, dass die Kinder sie aktiv mitmachen.
Die Nachahmung ist die Fähigkeit des Kindes, sich ganz mit seiner Umgebung und den vertrauten Menschen zu verbinden. Alles, was das Kind wahrnimmt, sowohl die äußere Umgebung als auch das alltägliche Geschehen, macht Eindruck auf die Kinder und hat Vorbildcharakter. Die Arbeiten und Tätigkeiten, die der Erwachsene im Beisein der Kinder verrichtet, wirken besonders anregend, so dass die Kinderhände gerne mitschaffen und -gestalten. So dürfen die Kinder bei uns das Essen mit vorbereiten, beim Legen der Tischwäsche helfen, selber zu Nadel und Faden greifen usw. Mit seiner Haltung und seinem äußeren Verhalten in Bezug auf Gegenstände und Lebewesen in seiner Umgebung wirkt der Erwachsene als Vorbild. Immer tätig, schafft der Erwachsene darüber hinaus durch seine Arbeit eine spielfördernde Atmosphäre, denn das Spiel ist für das Kind, was die Arbeit für die Erwachsenen ist.